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Leadership – ein Puzzle mit 1000 Teilen

Wir leben in einer Zeit der Krise, die unser Leben, unser Arbeiten und den Umgang miteinander völlig verändert hat. Wir haben zwei Phasen des Lockdowns hinter uns – ein Zustand, den noch niemand zuvor erlebt hat.Wir sind verunsichert und doch voller Hoffnung, bald wieder ein neues „normales“ (gewohntes) Leben aufnehmen zu können.

Wir haben gemeinschaftlich einen sehr guten Job gemacht. Und es war und ist noch immer anstrengend. Kritiker sagen an dieser Stelle: „Es sind aber auch gravierende Fehler gemacht worden! Die Regierung hätte…!“. Sie dürfen mir glauben, dass auch ich in diesen Mecker-Modus verfalle, wenn ich frustriert bin, dass ich lange Zeit nicht nach New York fliegen konnte.

Leadership vs. Mecker-Modus

Wahr ist aber, dass niemand in dieser für uns alle neuen Situation „Fehler“ macht. Jeder Mensch (ungeachtet der Position in diesem Gefüge) trifft Entscheidungen. Jede Entscheidung wird auf der Grundlage der Informationen getroffen, die aktuell vorliegen. Ändert sich die Situation, ändern sich auch die die Entscheidungen und die Konsequenzen daraus. Erst dann kann die Entscheidung bewertet werden. Das gilt für die Politik, für Ihr Unternehmen (durch alle Ebenen) und genauso für Ihr Privatleben.

Für mich ist es sehr spannend zu sehen, wie alle diese Entscheidungen in ihrer Unterschiedlichkeit neue Erkenntnisse hervorbringen. Werfen wir all das Knowhow zusammen, gibt es ein umfassendes Nachschlagewerk, auch für andere Situationen wie diese. Ganz einfach gesagt: Wir lernen!

Übrigens: Wenn ich jemandem begegne, der sich im „Meckermodus“ befindet, frage ich gerne, wie diese Person mit dem zum Zeitpunkt der kritisierten Entscheidung vorliegenden Wissen entscheiden hätte. Die Antworten sind, naja, sagen wir „interessant“ (funktioniert auch in der eigenen Reflektion sehr gut!).

Leadership ist puzzeln ohne Vorlage

Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie haben ein Puzzle mit 500 Teilen vor sich. Ein wilder, chaotischer Haufen aus kleinen Teilen, den Sie zu einem vollständigen Bild zusammensetzen möchten. Dummerweise hat jemand den Karton verbummelt und Sie haben keine Vorlage, an der Sie sich orientieren können.

Hier sind Ihre Optionen:

  1. Sie nehmen alle Teile und entsorgen sie. Sie sagen sich: „Das macht so ja keinen Sinn! Ich weiß doch gar nicht, wo ich anfangen soll. Und welcher Zeitaufwand wäre hierfür nötig? Das Puzzle ist kaputt!“
  2. Sie fangen einfach an. Sie nehmen ein Teil, schauen sich die Farbe und die Kontur an und suchen auf dieser Basis ein passendes Gegenstück. Vielleicht sortieren Sie auch erstmal nach bestimmten Kriterien. Sie versuchen zwei Teile zusammenzustecken. Passen Sie, ist das ein Erfolg. Passen Sie nicht, legen Sie eines beiseite und probieren etwas Neues. Das Teil, dass Sie beiseite gelegt haben, kennen Sie nun und Sie werden sicherlich in kürzester Zeit ein anderes Teil finden, was zu diesem passt. Langsam formt sich ein Bild und mit jedem passenden Teil kommen Sie der Lösung näher.

Genau so funktioniert Leadership in ungewissen Situationen. Unternehmer*innen und Führungskräfte wissen oft nicht, welches der richtige Weg ist und welche unvorhersehbaren Ereignisse auf dem Weg lauern. Sie wissen, am Ende steht das Überleben des Unternehmens, im besten Falle das erfolgreiche Fortbestehen und ein Wachstum. In der Zwischenzeit setzen Sie ein Puzzleteil ans Nächste, probieren aus und lernen.

Entscheidungen, Handlungen und die Kommunikation folgen dem Motto: Ein Schritt nach dem anderen und basierend auf dem Ergebnis, nehmen wir den nächsten Schritt.

Option 1 ist doch nicht wirklich eine gute Entscheidung, oder?

Ich wünsche Ihnen ein besonderes und erfüllendes „Puzzle-Erlebnis“ mit den besten Ergebnissen. Dass es sinnvoll ist, sich eine erfahrene „Puzzle-Partnerin“, aka. Business Coach, an die Seite zu holen, brauche ich sicherlich nicht erwähnen…!

Herzliche Grüße, Ihre Tanja Bauer-Glück

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